beat beat beat

Von Anfang 1966 bis Anfang 1969 produzierte der Hessische Rundfunk in Kooperation mit dem NDR und der US-Radiostation AFN die Sendung „Beat Beat Beat“. Damit war einige Monate nach dem Start des Beat-Club die zweite Musiksendung im deutschen Fernsehen geboren, die sich speziell an junge Leute richtete. Gedreht wurde an wechselnden Orten, teils in Offenbach und teils in einer Turnhalle der US-amerikanischen Hochschule in Frankfurt. Wie die „Location“ wurden auch die Moderatoren öfter ausgetauscht. Der bekannteste unter ihnen war der Hörfunk-Discjockey (Jock-Diskey) Mal Sandock. Herrlich seine Versprecher.

Ähnlich wie der Beat-Club präsentierte Beat Beat Beat zunächst vorwiegend einheimische, oft lokale Beat-Bands, die sich so erstmalig einem größeren Publikum vorstellen konnten. Mit „größer“ ist die Zuschauerschaft des dritten Programms in Hessen gemeint sowie die Zuhörer von AFN. Das musikalische Können dieser Lokalgrößen war bestenfalls charmant. Aber schon ab der ersten Folge haben es die Programmmacher geschafft, immer mindestens einen internationalen Topact in der Show zu haben. In Folge eins waren das z. B. die Kinks.

Zu den weiteren Highlights der darauf folgenden drei Jahre gehörten die Rattles, Lords, Dave Dee, Manfred Mann, Creation, Smoke, Troggs, Yardbirds, Hollies, Animals, Small Faces, Spencer Davis Group, Julie Driscoll und die Easybeats. Pro Folge traten jeweils drei bis fünf Künstler auf. Die Sendezeit schwankte zwischen einer guten halben und einer knappen Stunde. Bis auf einige mehr oder weniger interessante Solointerpreten spielten die Künstler alle live über die hauseigene Anlage. Zwar wurden so keine Klangwunderwerke erzeugt. Die Auftritte strotzten dafür aber umso mehr von Energie. Als Pausenfüller fungierte das Duo Cherry Wayner (Orgel) und Don Storer (Schlagzeug), die bemerkenswert gute Musiker und in fast allen Folgen zu sehen waren.

Ein Höhepunkt war der Auftritt der Jimi Hendrix Experience am 29. Mai 1967. Fachkundig kündigte der Moderator das Trio als die Zukunft der Popmusik an und irritiert versuchten die brav wirkenden Teenager im Publikum ihren Tanzgewohnheiten nachzugehen – vergebens. Den musikalischen Umschwung vom Beat zur experimentierfreudigen Rockmusik der späten 60er Jahre hat Beat Beat Beat im Gegensatz zum Beat-Club jedoch nicht mitgetragen. In den letzten Folgen des Formats halten sich die musikalischen Knüller somit in Grenzen. Man versuchte es mit einem Stilmix aus Soul und populären Einzelinterpreten wie Barry Ryan, bis dann im Jahr 1969 Schluss war.

Das Hessen-Fernsehen hat Beat Beat Beat in verschiedenen Verpackungen über die Jahre hinweg immer wieder einmal wiederholt, zuletzt im Sommer 2005, wenn auch aus Gründen der Einschaltquote nach 11 Folgen wieder Schluss war – schade. Das MusikVideoForum ließ es sich nicht nehmen, daraufhin die Aktion „Rettet Beat Beat Beat“ zu iniitiieren. Der Erfolg bleibt abzuwarten. Für "teuer Geld" gibt es die Folgen übrigens auch zu kaufen, z. B. bei Anbietern wie "TheVideobeat.com". Qualität und Lizenz sind wohl nicht vorhanden.

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